Ich hab da ziemlich viel „Laufen“ auf meinem Zettel. Ganz besondere Herausforderung, weil ich jedem Lauf gerne hübsch aus dem Weg gehe und eine ausgesprochene Hallen-und-Mattensportlerin bin. Außerdem hab ich es geschafft, mir einzureden, dass ich unfassbar faule Beinchen hab.
Die Ziele hast DU doch gesetzt - warum dann laufen?
Weil ich glaube, dass es mir gut tun wird – als Ausdauerkomponente. Ich erinnerte mich an meine große LCHF-Abnehmphase, da hat Laufen schließlich neben der Ernährung eine große Rolle für mich gespielt, nicht wahr? Und ganz eigentlich wollte ich schon vor Monaten, ach was, Jahren wieder regelmäßig laufen, aber es blieb weitestgehend bei schnöder Theorie.
Mit der Liste sollte es nun losgehen. Zunächst jedoch übe ich mich in Hinhaltetechnik – hier mal beispielhaft und chronologisch sortiert:
Gib hier deine Überschrift ein
Also ohne gescheite Schuhe kann ich gar nicht laufen. Muss ich erst einmal bestellen. Sicherheitshalber im Ausland, weil das kann dann ja dauern. CHECK!
Dummerweise ging die Lieferung ziemlich schnell.
Also können wir starten? Neeeeeeeiiiinnn, denn danach musste ich erst meine Blasen von der letzten Wanderung ausheilen. Dann ist es zu heiß oder es regnet oder ich habe keine Zeit.
Irgendwas finde ich immer.
Donnerstag, Feiertag in NRW
Die Gelegenheit ist nicht nur theoretisch, sondern blöderweise obendrein praktisch günstig. Aber einfach so loslaufen geht ja wohl nicht. Ich ziehe die Zeit lang wie Kaugummi mit reichlich (teilweise unnötigen) Beschäftigungen wie:
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- ich muss die Laufuhr aufladen
- und… Überraschung.. die braucht dringend ein Software-Update
- eine passende Playlist muss her
- ach guck, die Bluetooth-Kopfhörer sind ebenfalls nicht aufgeladen
- die Füße müssen gegen Blasen gesichert werden
- verdammt, was soll ich überhaupt anziehen? (Allein das dauert – einsame Feldwege hin oder her…)
- muss noch ein wenig in der BtB5-Gruppe lesen (und vor allem da rumjammern). Aber da gab es kein Mitleid, braucht man gar nicht meinen.
Ich bin dann mal weg!
Als mir nichts mehr einfällt, womit ich das „Event“ weiter nach hinten verschieben kann, laufe ich dann doch los. Wie immer viel, viel zu schnell am Anfang (ganz blöde Angewohnheit), also haben meine Beine mal sofort nach weniger als unfassbaren 300 m schon sowas von keinen Bock mehr. Aber geht irgendwann vorbei, das weiß ich, selbst wenn man das in dem Moment echt nicht glauben möchte.
Und so ist es dann auch dieses Mal… 500 weitere gequälte Meter später: Es läuft! Das Joggen geht deutlich besser als ich erwartet hab. Boah, he! Ich lauf und lauf und lauf.
Irgendwann mittendrin merke ich, dass ich DIESEN ersten richtig fetten Punkt von meiner Liste schaffen könnte: Ohne Pause dazwischen 10 km joggen!
Ich ziehe dafür allerdings mehr Schleifen als manches Flugzeug im Landeanflug, ich schwör, weil meine geplante Strecke nach 8,5 km am Ende ist. Bis ich „drüber“ bin. Sicherheitshalber noch ein bisschen mehr, falls die Uhr dann doch nicht hundertpro genau ist. Ich hätte mir sonst in den Hintern gebissen.
Groggy und stolz eier ich nach Hause. Tschüß fetter Punkt. HA! Und einen weiteren streich ich gleich mit: Das regelmäßige Walken stand nämlich für den Fall notiert, dass ich nach über einem Jahr Pause ganz, ganz von vorne anfangen muss.

*ultrastolzguck*
Das „ich-bin-doch-eine-Maschine“-Gefühl währt allerdings nur bis zum Krampf im Fuß, den ich in dem Moment kassiere, als ich die Schuhe ausziehe. Jungejunge – ich seh tanzende Sternchen vor Augen vor Schmerz. Ich krieg sonst nie solche Krämpfe und als Hobby-Hypochonder denke ich direkt an einen Ermüdungsbruch.
Ordentlich Magnesium und 1 Stunde später ist das aber *hallelujah* wieder weg.
Trotzdem weiß ich eins… die nächsten Tage laufe ich nicht. Und wenn ich demnächst wieder laufe, laufe ich max. 5 km. Das reicht mir erst einmal jetzt, echt. Kein Bock!
P.S.: Heute? Gepflegt Muskelkater. Vor allem in den Hüften und im Hintern. Moah, möge es schöner machen.