In der Nacht habe ich richtig gut geschlafen, schön gemütlich ins Bettzeug gemummelt. Sehr erholsamer Schlaf, tief und ohne Pause. Ich hatte keinen Wecker gestellt, warum auch am Wochenende – ließ meinen Körper entscheiden, wann er Lust hatte, wach zu werden.
Auf diese Weise startete ich schon mit einem glücklichen Grundgefühl in diesen Sonntag. So eine zufriedene Glücklichkeit!
Räkelte mich noch eine Weile wohlig im Bett, lächelte nicht nur innerlich vor mich hin.
Durch die Rolläden, die ich stets nur zu 2/3 runterlasse, blinzelte die Sonne in den Raum, absolut harmonisch.
Und auf einmal spürte ich eine sehr feste Gewissheit in mir: Ich würde heute, gleich nach dem Aufstehen, JOGGEN gehen.
5 km. Ach was, so gut, wie ich drauf war, bestimmt 10! Easy. Locker. Mit leichtem Schritt. Wie eine Feder, oder so.
Dynamisch und vor allem unfassbar sporty. Yay!
Das tolle Wetter rief mich förmlich auf die Bahn. Ich würde die schnurgeraden Feldwege entlang laufen, nichts auf der ganzen Welt konnte mich heute aufhalten! So lange her, dass ich das zuletzt tat, aber ich war mir ganz sicher, dass es genau in diesem Moment nichts gab, was ich lieber tun würde.
Ich würde die gesamte Strecke locker durchlaufen, nur ein leicht feuchter Schweißfilm würde von meinem vorbildlichen, höchst gesundem Start in den Tag zeugen!

Noch einmal machte ich mich so lang es nur ging, setzte mich dann im Bett auf. Drehte vorsichtig meinen Nacken von links nach rechts. Streckte meine Beine weit von mir, der aktuelle Muskelkater meldete sich umgehend.
Da kam ich wieder zu mir.
Joggen. Heute. Ich. Feder.
Hahaha.
Ah, schon besser, das Gehirn lief wieder auf Normalbetrieb, das war nur ein vorübergehender, gruseliger Hirnaussetzer. Hatte fast verdrängt, dass ich Joggen doch gar nicht gern mag.
Puh, das hätte fies ins Auge gehen können mit einem Hirnaussetzer dieser Intensität! Nun konnte der Tag jedoch endlich seine ruhige, gewohnte Sonntagslaufbahn aufnehmen.
Joggen!
Ich lach immer noch.