Bestandsaufnahme #1 – Messen

Damit ich am Ende der… ich nenn sie jetzt mal… „Corona-Pause“ sehen kann, was sich in der Zwischenzeit auf diversen Ebenen getan hat, mache ich für mich eine Bestandsaufnahme, die aus diversen Teilen besteht. Heute auf der Agenda: Messen.

Eigentlich: Punkt!

Mehr wollte ich dazu ursprünglich gar nicht schreiben, dies sollte eine kurze Notiz werden, aber auf einmal blubbte doch einiges auf, was ich dazu noch ergänzend sagen möchte. Denn das mit dem Messen fällt nicht allen leicht. Das merk ich immer wieder mal in den Back to Basics LCHF Kursen (ja, da sollst du dich auch am Anfang und Ende zumindest messen – ich erklär gleich, warum) und in meinem großen Forum auf LCHF.de war das schon öfter Thema. 

Bestandsaufnahme: Tabelle Messen & Wiegen
Die Back to Basics Vorlage zum Wiegen & Messen

Kleine Insidertipps zum Messen

Boah, ich weiß gar nicht, wie oft ich schon gemessen habe – sowohl andere Menschen und auch mich selbst. Daher hab ich dann doch den ein oder anderen Tipp für dich auf Lager, der vielleicht hilfreich sein könnte.

Sammele deine Fortschritte

Wenn du relativ regelmäßig misst, siehst du gut, was sich mit der Zeit der Abnahme verändert. Nicht selten erlebe ich in der Praxis, dass sich die Waage kaum gnädig zeigt, aber dafür erstaunlich viele Zentimeter weichen. 

Ich seh das so:

Was sehen die Menschen, die dich ansehen? Hast du eine digitale Gewichtsanzeige auf der Stirn? Oder sehen sie deine Umfänge? Was ist also eigentlich wichtiger?

Nicht falsch verstehen, die Waage ist natürlich nach wie vor die einfache Quickie-Lösung für den Alltag, so lange sie dich mit ihren Aussagen nicht total balla macht. Aber darüber schreib ich noch separat etwas.

Meine Tipps: Ich würde ungefähr alle 2 Wochen messen, dann bekommst du rasch eine schöne Übersicht der Entwicklung. Mach dir eine schöne Tabelle, so wie meine im Bild oben z.B., und verwahr sie an einem sinnigen Platz, damit du sie auch stets bei Bedarf wiederfindest. 

No no no!

Wenn du gerade einen echten Blähbauch hast oder als weibliches Wesen deine Tage, was sollst du dann nicht tun?

Deine Taille messen.

Ist ja wohl logo.

Im Falle von extremem Blähbauch: Lass das Maßband ebenfalls von der Unterbrustweite, wenn es stark hochdrückt.

Wir wollen ja schließlich nicht, dass dich etwas frustet, was gar nicht wirklich der Realität entspricht, nicht wahr?

Für Weicheier

Pssstt… ich verrate dir was: In der ein oder anderen Hinsicht bin ich ein kleines Weichei, aber behalt das bitte für dich. 😉

Das zum Beispiel bei der Messung der Körperumfänge für meine Bestandsaufnahme. Es ist schon ein wenig furchtbar, wenn das eiskalte Maßband auf die nackige, schön warme Haut kommt – besonders am Oberkörper. Wuah, das hat Ähnlichkeit mit dem ersten Untertauchen des sonnenheißen Beachbodys in die eiskalten Fluten der Ostsee im Frühsommer. Naja, okay, das ist jetzt dezent übertrieben, aber du weißt schon, was ich meine.

Daher mein Tipp: Ich leg mein Maßband vorher ein paar Minuten auf die Heizung, jedenfalls in der Heizperiode (kalte Heizung hilft ja nix). Im Sommer arbeite ich solar: Ich lege es, ebenfalls einige Minuten, in die Sonne. Im Falle größter Hitze bitten den Tastcheck machen, bevor du es um deinen Alabasterkörper schmiegst, denn das kann ziemlich gut heiß werden auf diesem Wege. Alternativ kannst du es, sofern du warme Pfötchen hast, einfach eine Weile geknüdelt in den Händen warmhalten oder dich schlicht eine Tasse Kaffee oder Tee lang draufsetzen. 🙂

Koppel es an Badezimmerituale

Als faule Lotte ziehe ich mich nicht gerne grundlos aus. Du? 

Tipp: Mach das doch direkt nach dem Duschen. Damit schlage ich direkt mehrere Fliegen mit einer Klappe, denn a) mag ich mich lieber sauber messen (persönliches Ding), b) kann ich mich im Bad einschließen und hab dann die nötige Ruhe, ich brauch keine Zaungäste bei diesem Spektakel, c) hab ich direkt einen Spiegel, um z.B. das Maß am Hals abzulesen und d) ziehe ich mich zum Duschen sowieso aus.

Nein, ich glaube nicht, dass sich durch Duschen Wasser in den Körper saugt, so dass man dadurch im Endeffekt mehr Zentimeter auf der Liste hat. Und selbst wenn… Messe ich jedes Mal nach dem Duschen, hätte ich jedes Mal den gleichen Effekt, somit bleibt es vergleichbar, oder? 

Die gleiche Stelle wiederfinden

Das ist ein typisches Problem. Aber das habe ich für mich ganz einfach eliminiert: Meine Messpunkte liegen entweder direkt an einem Gelenk (über dem Knie oder das Fußgelenk), an einer klar definierten Stelle (Unterbrustweite, Brustumfang inklusive Brüste), ich messe die schmalste Stelle (Taille) oder die dickste Stelle (Oberarm, Oberschenkel, Hüfte, Wade).

Persönliches: Das vereinfacht das Messen nicht nur, sondern die Werte kann ich übrigens auch sehr gut brauchen, wenn ich Klamotten kaufen gehe. Kleiner Insider: Ich hasse es, Kleidung anzuprobieren, das mach ich nur in Notfällen. Hab ich meine Messwerte und mein Maßband dabei, kann ich mir das spielend sparen und weiß, ob ich da rein passe, oder nicht. 

Manche wollen es aber ganz genau wissen und immer die gleiche Stelle messen. Dann kann folgendes helfen:

  • Such dir körpereigene Fixpunkte, wie z.B. Muttermale oder Narben, die bleiben meist da, wo sie sind, selbst wenn du schrumpfst.
  • Mach von deiner Messung ein Foto im Spiegel, so lange du das Maßband noch an der richtigen Stelle liegen hast.
  • Lass dich von einer peniblen, vertrauenswürdigen Person vermessen

Klingt nervig, fummelig oder anstrengend? Sag ich doch – darum mach ich es wie zuvor beschrieben!

Brustvolumenerhaltungskontrollfaktor

Manche Mädels haben ein wenig Angst um ihre Oberweite beim Abnehmen und wenn dann der Brustumfang Zentimeter für Zentimeter schrumpft, kreischt es leise. (Wobei ich auch einige erlebe, die gern weniger hätten.)

Aberaberaber… wenn du den Brustumfang misst, ist dabei ja nicht nur deine Brust an sich umschlossen, sondern auch der Rücken (und der kann leider bei stärkerem Übergewicht optisch eine Art „tannenbaumförmige Falten“ werfen) und in gewissem Maße der Oberbauch (weil ab und an „Auflagefläche“ für die Brust und auf Brustwarzenhöhe anfänglich meist noch untendrunter anzutreffen). Es liegt also zumindest der Verdacht nahe, dass es eher dein Rückenfett ist oder das am Oberbauch, das weicht, nicht vornehmlich aus dem Brustvolumen!

Das kannst du hervorragend im Auge behalten, wenn du sowohl den Brustumfang als auch die Unterbrustweite misst. Dann rechnest du:

Brustumfang (cm) MINUS Unterbrustweite (cm)

Diese Differenz notierst du dir dann mal schön. Und wenn du bei der nächsten Gesamtmessung, 2-4 oder so Wochen später, wieder diese Differenz berechnest, kannst du ungefähr folgende Rückschlüsse ziehen:

  • Differenz ist gleich -> Brustvolumen nicht geschrumpft
  • Differenz ist kleiner -> Brustvolumen geschrumpft
  • Differenz ist größer -> Brustvolumen gewachsen -> Hm.. Hast du deine Periode?

Mit oder ohne?

Es gibt da eine Stelle, die ist ein wenig heikel beim Messen – und zwar, die s.g. Fettschürze, die Hängehaut des Bauchs. Diese Bezeichnung finde ich übrigens persönlich sehr unschön, daher nenne ich sie lieber Bauchumschlagsfalte

Wenn es darum geht den Hüftumfang zu messen, stellt es einzelne vor die Frage: Mit oder ohne Bauchumschlagsfalte? Das sind natürlich zwei völlig verschiedene Werte. Einerseits ist diese überschüssige Haut Teil des Gesamtumfangs optisch und muss auch, wenn wir wieder an die Anschaffung von Kleidung denken, immer mit in die Hose, das Kleid oder den Rock, andererseits kann durch das Messen inklusive Bauchumschlagsfalte dieser Messpunkt echt ungeliebt werden!

Die Bauchumschlagsfalte besteht ja zum großen Teil aus überschüssiger Haut, die sich nicht oder nur kaum zurückbilden wird. Noch wahrscheinlicher ist, dass nach und nach mehr und mehr hinzukommt, im selben Maße nämlich, wie der Umfang an Taille und Oberbauch schrumpft.

Darum würde ich dir in dem Fall raten, an dieser Stelle 2 Messungen vorzunehmen: Einmal mit und einmal unterhalb der Bauchumschlagsfalte.

Ach Mensch, darüber zu schreiben fällt mir heute noch schwer. Ich kenn das zu gut, das hatte ich auch! <3 Darum atmen wir an der Stelle jetzt mal gemeinsam feste durch. 

Phänomen "Lochfraß"

Ein kleiner Hinweis für diejenigen, die recht „stark“ um den Bauch sind, oder die viel Gewicht zu verlieren haben, gerade um die Körpermitte: Ich hab da ein spannendes Phänomen für dich!

Attention: Dieser Ausdruck ist nicht (!) meine (!) Idee für dieses Phänomen! Das war BEA! Jawohl. Will ich nur sagen. Aber… es beschreibt recht bildlich, was da zu sehen ist. 

Recht schnell kann sich beim Abnehmen zunächst „Lochfraß“ bilden. Damit meine ich, dass die Bauchdecke nicht mehr rundum eben ist, sondern sich (bisweilen erstaunliche) Vertiefungen zeigen. Das ist quasi Stufe 1 im optischen Bauchfettabbau (innen passiert ja schon viel früher was).

In Stufe 2 ist so viel Fett aus dem Bauchbereich abgebaut, dass die Haut absackt. Das führt dann bei manchen zu erhöhten Messwerten im Hüftbereich. Gleiches Phänomen gibt es übrigens auch bei sehr stabilen Oberschenkeln in der Ausgangslage: Auf einmal hat man mehr Umfang direkt über dem Knie, wenn die Oberschenkel schlanker werden.

Klar, im Fall des Bauchabbaus bremst die Hüfte den Hautfall und sichert sie an dieser Stelle, genauso sind die Knie der Bremsbereich für die Haut aus den Oberschenkeln.

Lass dich also davon NIE irritieren, wenn es über dem Knie und an der Hüfte mehr wird, sofern die Zentimeter weiter oben (Taille & Unterbrust resp. Oberkante Oberschenkel) dahinschmelzen! 

Das wird sich nach und nach regulieren!

!!!

Schreib mal wieder!

Du hast einen Gedanken, eine Idee oder irgendetwas, was du mir hinterlassen möchtest? Dann hinterlasse mir das doch in genau diesem Formular als Kommentar.

Bitte beachte, dass ich alle Kommentare von Hand freischalte. Und wir alle wissen: Handarbeit ist Qualität und braucht eben seine Zeit. Ich danke für dein Verständnis!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sei dabei!

Unsere Bücher

Zuletzt...